Freitag, 30. November 2012
Donnerstag, 8. November 2012
Mittwoch, 7. November 2012
Atauro, die Insel vor unserer Insel
Der November ist der Monat mit den
meisten Feiertagen in Timor, so war letzte Woche der erste und zweite November
frei und Holger und ich haben die Gelegenheit genutzt und eine Fahrt nach
Atauro gemacht, das ist eine kleine Insel vor Timor, 25 Kilometer von Dili
entfernt. Einen Abend davor haben sich recht spontan zwei Kollegen von Holger,
eine Oesterreicherin und ein Japaner und zwei Koreaner, die wir vom Sprachkurs
kennen, angeschlossen und zusammen in einem Boeoetchen sind wir dann nach
Atauro geduest; es gibt auch eine Faehre, allerdings nur einmal die Woche. Auf
ganz Atauro leben 8000 Menschen und die sind eindeutig viel entspannter, als
die Stadtmenschen in Dili, angenehme Atmosphaere. Wir haben alle im selben Ort
uebernachtet und die Tage mit essen, trinken, schlafen, lesen, quatschen und
schnorcheln verbracht. Mit einem Fischerboot konnte man ein Stueck vor die
Kueste fahren, wo es Korallen gibt und viele, viele Fische. Vor Timor war ich
noch nie schnorcheln und ich habe festgestellt, mich macht das eindeutig
suechtig, ich wollte gar nicht mehr aus dem Wasser raus, so beeindruckend war
die bunte Fischwelt! Samstag sind wir dann mit der Faehre zurueck nach Dili und
haben das Wochenende ausklingen lassen.
Aber hier ist nicht alles tuerkisblau
und rosa, so zum Abschluss ein Foto von einem ausgebrannten Haus in Dili von
2006, als es hier eine Staatskrise gab und die UN ihren Einsatz in Timor-Leste verlaengert
hat. Solche Merkmale der Stadt erinnern uns an die juengste Vergangenheit
Timors und dass die Orte in Dili und im ganzen Land fuer die Bewohner und viele
Besucher mit ganz anderen Erinnerungen verknuepft sind, als wie wir sie heute
wahr nehmen.
Warum ich in Kambodscha war und was ich dort eigentlich gemacht habe…
So, nun kommt der angekuendigte
Bericht zu den Bildern, die Ihr schon gesehen habt.
Vor zwei Wochen habe ich zusammen
mit drei Timoresen, die im Sekretariat fuer Jugend und Sport in Timor arbeiten
und sich um Jugendpolitik in Timor kuemmern, eine Reise nach Kambodscha zu
einer Fortbildung gemacht. Zu Reisebeginn, als ich am Flughafen in Dili stand, war
ich ziemlich nervoes, da ich keine Ahnung hatte wie zuverlaessig meine
Reisegefaehrten sind, aber letztendlich haben wir alle eingecheckt (einer kam
nur eine dreiviertel Stunde zu spaet…), keiner hat seinen Pass vergessen, wir sind
zusammen los geflogen und wohl behalten in Siem Reap angekommen. Die drei
sprechen einigermassen gut englisch, aber bevorzugen Tetum, die timoresische
Landessprache, und haben konsequent in der ganzen Woche vielleicht zehn Saetze
Englisch mit mir gesprochen. Auf der einen Seite –sauanstrengend-, auf der
anderen Seite sehr gut zum Tetum lernen. Ueberhaupt war es ein Riesenspass mit
den drei, einfach Originale. Null arrogant und sehr humorvoll. Kambodscha war sehr
beeindruckend, freundliche, zuvor kommende Menschen, strahlend blauer Himmel
und wir hatten die Moeglichkeit uns Angkor Wat und Angkor Thom anzuschauen,
eine Stadt mit vielen gigantischen buddhistischen und hinduistischen Tempelanlagen,
erbaut im zwoelften Jahrhundert.fuer den damaligen Koenig Suriyavarman. Wir
haben einen Tag dort verbracht und es gibt so viel zu sehen, dass selbst eine
Woche nicht ausreichen wuerde. Die Fotos vermitteln Euch einen kleinen Eindruck
davon. Gemeinsam mit den drei bin ich staunend bei ueber dreissig Grad (beachte
ein Timorese mit Strickpulli!) den ganzen Tag durch die Anlagen geschlendert,
unvergesslich! Wir waren mit einem Kambodschaner unterwegs, der uns alles
gezeigt hat und sich viel mit den Timoresen ausgetauscht hat ueber die
Geschichte von Timor und Kambodscha, denn beide Laender haben die Gemeinsamkeit
einen Buergerkrieg erlebt zu haben. Auf dem Rueckweg haben wir einen Stopp in
einer Krokodilfarm gemacht, fuer Tierschuetzer ein Graus, da Unmengen an
Krokodilen auf kleinem Raum zusammen gehalten wurden. Ich konnte das zuerst gar
nicht glauben und habe mich geaergert, dass ich fuer Plastikkrokodile Eintritt
bezahlt habe. Dann fingen die aber tatsaechlich an sich zu bewegen. In der folgenden
Nacht habe ich von einem Krokodil in der deutschen Bahn getraeumt. Nehmt Euch
in Acht!
Durch Angkor Wat kommen viele
Touristen aus der ganzen Welt nach Siem Reap und man konnte sich quer durch die
asiatische Kueche essen und fuer einen Dollar eine Kopf-, Bein-oder Fussmassage
bekommen. Herrlich!
Im Workshop ging es um “Stakeholder
Dialogues”, sprich darum wie man unterschiedliche Interessengruppen zu einem
Thema langfristig an einen Tisch bringen kann um gemeinsame Loesungen zu finden.
Da in Timor viele unterschiedliche Vereine, Verbaende, die Kirche, politische
Jugendgruppen, etc. Jugendprojekte durchfuehren, aber sich nicht vernetzen, war
das sehr spannend und mit den drei hatte ich heisse Diskussionen darueber wie
man solche Dialoge in Timor kreiren kann. Mal sehen was nun zurueck in Timor
dabei raus kommt. Viele Teilnehmer waren aus Kambodscha, einige Deutsche, Sri
Lankesen und ein Pakistani. Eine gute Mischung. Insgesamt eine unvergessliche
Woche.
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