Dienstag, 26. März 2013

Offizielle Bezeichnung Timor-Lestes

Für alle, die es genau wissen wollen .... Wir wurden ja auch oft danach gefragt:


Timor-Leste - VN - TL TLS
DE: die Demokratische Republik Timor-Leste (V), Timor-Leste (K), Dili (H)
EN: the Democratic Republic of Timor-Leste (V), Timor-Leste (K), Dili (H)
ES: la República Democrática de Timor-Leste (V), el Timor-Leste (K), Dili (H)
FR: la République démocratique du Timor-Leste (V), le Timor-Leste (K), Dili (H)
früher Osttimor;
unabhängig seit dem 20.05.2002;
das Adjektiv "timorisch" und die Statsangehörigkeitsbezeichnung "Timorer/Timorerin"
sollten nur dann verwendet werden, wenn eine Verwechslung mit dem Westteil der
Insel ausgeschlossen werden kann.

(Aus Auswärtiges Amt: Länderverzeichnis für den amtlichen Gebrauch in der Bundesrepublik Deutschland, Sep 2012)

Sonntag, 17. März 2013

Eindruecke aus meiner Arbeit

Planungstreffen im Jugendzentrum

Planungstreffen im Jugendzentrum

Links neben mir-Meine Kollegin Rosa

Ueberreichung eines "Tais", rechts neben mir-Mein Kollege Qintaun

Musikgruppe aus einem Jugendzentrum

Ueberreichung von Zertifikaten nach einem Kurs im Jugendzentrum



Ein nicht so vorzeigbares Jugendzentrum

Tanzgruppe

Das nicht so vorzeigbare Jugendzentrum mit Farbanstrich

Interessierte Zuschauer

Malwettbewerb

Malwettbewerb

Was mache ich eigentlich genau in Timor-Leste?




Um diese Frage verstaendlich erklaeren zu koenne, muss ich ein kleines bisschen ausholen.
Timor-Leste ist ein sogenanntes “Post-Konfliktland”, in dem ueber 25 Jahre lang in einem Guerillakrieg gegen die indonesische Besatzung fuer ein unabhaengiges Timor-Leste gekaempft wurde. D.h. die Bevoelkerung hat ueber viele Jahre hinweg unter gewaltsamen Bedingungen gelebt, wurde bespitzelt, ect. Dabei sehen die individuellen Erfahrungen ganz unterschiedlich aus, je nach Region waren Teile der Bevoelkerung auch wenig von dem Unabhaengigkeitskampf direkt tangiert. Davon ein anderes Mal ausfuehrlicher, ich habe ja behauptet nur ein bisschen auszuholen… Seit 2002 ist Timor-Leste entgueltig ein eigener Staat, aber nach wie vor gibt es Konfliktlinien in der Bevoelkerung, denn eine lange Phase unter gewaltsamen Bedingungen geht selten an einer Bevoelkerung spurlos vorbei und bis heute sind friedliche Loesungsanzaetze nicht allgemein bekannt. Darin sind wir Malai (Auslaender) zum Glueck nicht verstrickt, die Konflikte befinden sich innerhalb der Bevoelkerung und unsere Arbeit ist hier willkommen.
In meinem Projekt geht es um Friedensarbeit, Konfliktpraevention und Konflikttransformation mit Fokus auf Jugend. Ueber ein Drittel der Bevoelkerung in Timor-Leste ist unter zwanzig Jahre alt. Die Jugendarbeitslosigkeit ist sehr hoch und die Integration in staatliche und gesellschaftliche Strukturen gleichzeitig gering, was oft Frustration und das Gefuehl eingeschraenkter Zukunftsperspektiven mit sich bringt. Gleichzeitig ist Professionalisisierung im Bereich von Friedens- und Jugendarbeit stark eingeschraenkt. Mein Projekt unterstuetzt friedensfoerdernde Initiativen timoresischer NGOs (Nichtregierungsorganisationen/Vereine), mit ganz unterschiedlichen Projektideen. Zum Beispiel gibt es zur Zeit eine NGO, die durch Dialogforen in Gemeinden versucht das Bewusstsein dafuer zu schaffen, dass es wichtig ist die Stimmen Jugendlicher in die Lokalpolitik einzubeziehen; eine NGO hat eine Wanderausstellung zur Geschichte Timor-Lestes organisiert, zu der explizit Schueler eingeladen werden; eine andere NGO organisiert Praeventionstrainings gegen sexuelle Gewalt; ein Verein bringt verschiedene Parteien in einem Brennpunktstadtviertel in Dili zusammen; ein Verein startet eine Kampagne fuer Frauenrechte... Die Antragsteller kommen zu uns ins Projekt und wir beraten dann bei der Projetkonzeption und Antragsschreibung. Bedingung ist, dass sie eine Vereinsregistrieriung haben, brauchbares Bildungsmaterial und Erfahrung durch die Umsetzung von anderen Projekten. Wer gefoerdert wird, wird alle sechs Wochen in einem Kommitee mit dem zustaendigen Amt fuer Jugend und Sport, dem Dachverband der Nichtregierungsorganisationen und dem Dachverband fuer Frauenorganisationen zusammen entschieden. Wenn die Projekte starten, bin ich oft zu Veranstaltungen in den Distrikten eingeladen. Spannend daran ist, dass ich viele unterschiedliche Leute kennen lerne und verschiedene Projektansaetze sehe. Neben den NGOs werden auch vier Jugendzentren gefoerdert, in denen Jugendgruppenleiter Kleinprojekte fuer Jugendliche anbieten. Dabei sind die Ideen gar nicht weit von dem entfernt, was man auch in einem Jugendzentrum in Deutschland finden wuerde-Musikgruppen, Tanzgruppen, Computerkurs, Englischkurs, Zeitungsprojekt..
Bisher stellt die Regierung fuer diesen Bereich wenig Budget zur Verfuegung, im naechsten Jahr ist aber die Implementierung eines nationalen Jugendfonds geplant, d.h. mein Projekt wird sich veraendern und eher in die Beratung von der Implementierung dieses Fonds gehen, was in meinen Augen eine sehr sinnvolle Perspektive ist.
Ein Kollege von mir arbeitet in einem Projekt fuer Beschaeftigungsfoerderung von Jugendlichen, was definitv ebenfalls ein wichtiger Punkt fuer Friedensfoerderung in Timor-Leste ist.
Ja, weitere Details erzaehle ich gerne bei meinem Besuch im Mai in Deutschland in Verbindung mit einem Kaffee, Tee oder Bierchen…fragt mich einfach.

Eindrucke aus meiner Arbeit II

Tetun-Sexuelle Gewalt ist ein Verbrechen

Seminar zur politischen Partizipation Jugendlicher

Gewaltspraeventionstraining

Seminarleiter

Seminareindruck

Kurzvortrag zur Politischen Partizipation

Gruppenarbeit

Eindruecke von meiner Arbeit III

CHEGA! (port. "Genug!")- Ausstellung in Dili

CHEGA! Wanderausstellung

CHEGA! Wanderausstellung

Gemeindedialog in einem Brennpunktstadtteil in Dili

Schreinerkurs fuer Jugendgruppenleiter

Gruppenleitertraining fuer Jugendgruppenleiter

Gruppenleitertraining fuer Jugendgruppenleiter

Gruppenleitertraining fuer Jugendgruppenleiter

Gruppenleitertraining fuer Jugendgruppenleiter

Impressionen Teil 2


Diese Dame namens Senyora Rosa habe ich bei einer Uebernachtung im Osten des Landes getroffen. Sie fuehrt in einem Fischerdorf ein kleines Gaestehaus mit zwei Zimmern und verdient sich zusaetzlich Geld mit Souvernirverkauf. Abends sitzt sie an ihrem Webstuhl und stellt “Tais” fuer ihren Laden her. Tais sind selbstgewebte Stoffe, die in Form von Schals auf Feiern Ehrengaeste ueberreicht werden, als Tischschmuck dienen oder zu traditionellen Taenzen angezogen werden.


In den laendlichen Gebieten in Timor-Leste sieht man oft ehemalige Verwaltungsgebaeude der Indonesier (1975-1999) oder Portugiesen, die nun zerfallen.

Ehemaliges portugiesischer Verwaltungsgebaeude


Dili Downtown-Das kleine Haeuschen an der Ecke ist ein ehemaliger Wachposten von UN-Polizisten und der timoresischen Polizei. In der Innenstadt von Dili stehen diese immer noch an einigen Kreuzungen, und werden zum Glueck heute nicht mehr benoetigt.

O, dieses Blau!


Wohnhaus, diese Bauart findet man ueberall auf der Insel, in Dili eher eine Ausnahme.


Nochmal Dili Downtown.


In Timor-Leste spielt die Verbindung zu verstorbenen Familienmitgliedern eine bedeutende Rolle; hauefig werden Graeber in der Naehe der Wohnhaeuser errichtet, damit die Verwandten der Familie moeglichst nahe sein koennen.


Wandbemalung im Hof des Vereins/NGO, bei der Holger arbeitet.